Startseite zum Kontaktformular Telefon zum Menü
Facebook Instagram

Weihnachtsbrief

Weihnachtszeit

Für die Tage vor Weihnachten wünsche ich uns allen eine nicht allzu hektische Zeit. Mögen wir so menschenfreundlich und hilfsbereit sein wie diejenigen, die uns mit ihrer eigenen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft begegnen. In dieser Vorbereitungszeit hin zu den Festtagen werden kleine Aufmerksamkeiten oder nette Gesten sehr wertvoll. Das digitale Zeitalter macht die persönlichen Begegnungen umso kostbarer. „Wie läbsch?“, als mir diese Frage im örtlichen Lebensmittelgeschäft das erste Mal gestellt wurde, wusste ich zuerst nicht richtig, was ich darauf antworten soll. Ich bin die „Niigeschmeckte“, wie man so schön sagt, und ich erzählte es meinem Mann. Er meinte: „Wie die Begrüßung kennst du noch nicht?“ So machte ich mir Gedanken, wie wunderschön diese Kurzfrage ist. Wie leicht diese Frage ein Gespräch eröffnen kann oder wie man nicht zu viel sagt und eben auch knapp antworten kann. Wenn wir im Trubel der Weihnachtszeit, wo Warteschlangen auf der Agenda stehen, mal unverbindlich neben, hinter oder vor uns fragen würden: „Und, wie leben Sie?“ Das wäre doch spannend! Ich glaube, das wäre auf jeden Fall ein Weg für ein friedliches Miteinander. Die Studie der Bertelsmann Stiftung „Einsamkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Baden-Württemberg 2025“ über zunehmende Vereinsamung macht traurig, denn wir alle tragen etwas in uns, das wir uns gegenseitig schenken könnten. Ein Lächeln, ein Zuhören oder ein Entgegenkommen – wir alle haben es in der Hand.

In diesem Jahr hatte ich sehr viele Begegnungen, ich habe viele Mitglieder kennenlernen dürfen bei Bezirksversammlungen und BezirksLandFrauentagen: diese Nähe, wie jeder Bezirk ist, was ihn ausmacht und was das besondere Alleinstellungsmerkmal ist. Ich bewundere die Arbeit vor Ort aller Frauen, alle, die unsere Plattform der LandFrauen nutzen, um diese wertvollen Räume der Gemeinschaft zu erschaffen.

Von manchen LandFrauen mussten wir dieses Jahr Abschied nehmen und trotz des Schmerzes über den Verlust, lebt man diese Verabschiedung gemeinsam im Ort. Sie fehlen und in Gedanken bleibt die gemeinsame Zeit und das, was unser WIR ausmacht. Eine Chance für Trost sind Menschen. In unseren LandFrauenvereinen kann auch Trost gelingen, indem man sich gemeinsam erinnert und letztlich gerade bei Jubiläen eine Würdigung stattfindet.

Liebe LandFrauen, wir waren sehr getroffen über die Entscheidungen von Landwirten, sich gegen das Leben zu entschließen. Minister Peter Hauk und Ministerialdirektorin Isabel Kling haben mit dem Runden Tisch „In Verantwortung“ das Thema Förderung der seelischen Gesundheit und Vorbeugung psychischer Probleme in den Mittelpunkt gerückt. Bei diesen Treffen waren verschiedene Verbände und Institutionen des landwirtschaftlichen Berufsstands, Kirchen und Ämter vertreten. Es gab intensiven Austausch, der fortgesetzt wird. Neu wird bald die entsprechende Homepage sein, auf der alle Kontakte und Beratungsangebote sowie passende Veranstaltungen veröffentlicht werden. Mir ist wichtig, deutlich zu machen: Niemand wird alleingelassen mit seinen Sorgen und Ängsten. Hier sage ich „Danke“ ans Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz für die praktische zügige Umsetzung des Projekts.

Zu den Feiertagen gönnen wir uns oft eine größere und feinere Auswahl an Speisen und Getränken, hoffentlich mit einem klaren Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft. Woher auch in Zukunft unsere Lebensmittel kommen, sollte uns wichtig sein. Wir LandFrauen waren als Arbeitsgemeinschaft der LandFrauenverbände Baden-Württemberg bei einigen Veranstaltungen rund um das Thema Ernährung, bei denen immer wieder sichtbar wurde, wieviel Ernährungsbildung noch notwendig ist. Das „Zusammen-an-einem-Tisch-essen“ oder das zuvor „Gemeinsam-Essen-zubereiten“ trägt viel für den Genuss und der Wertschätzung bei. Wichtig sind auch unsere Netzwerke wie Ernährungszentren, Naturparkschulen mit den neuen Kochmobilen, unsere Biodiversitätspädagoginnen und -pädagogen, die alle Kinder von klein auf an die Wunderwelt unserer Lebensmittelvielfalt und deren Erzeugung heranführen. Unsere Bildungsarbeit ist bis ins hohe Erwachsenenalter nicht nur bei Vorträgen rund ums Essen gefragt, ebenso die beliebte Seminarreihe „Starke Frauen – Starkes Land“. Es geht darum, das Interesse der Frauen für ein Engagement in der Kommunalpolitik und während ihrer Amtszeit zu stärken. Bei „Frauen. Vielfalt. Politik“, dem neuen EAF-Projekt in Zusammenarbeit mit dem dlv beteiligt sich auch aus unserem Verbandsgebiet unsere ehemalige Vizepräsidentin Kathrin Leininger. Sie ist eine von zwölf Multiplikatorinnen.

Von Engagement lebt unsere Gesellschaft. Ich bin sehr stolz auf Euch, liebe LandFrauen, wie Ihr unseren Verband in den Ortsvereinen lebendig haltet und sich stetig neue Frauen für Vereinsgründungen zusammenfinden. In Baden-Württemberg sind wir über 80 000 LandFrauen und die weibliche Stimme des Ländlichen Raums. Wir leben diese Stärke aktuell mit dem Voranbringen unserer politischen Forderungen. Wir sind aktiv auf allen Ebenen. In Präsenz in Gesprächen, schriftlichem Austausch und auf Social Media mit themenbezogenen Videos, die bis zu den Landtagswahlen auf unseren Kanälen eingestellt sind und geteilt werden können. Mit viel Freude und Gestaltungswillen haben wir diese Arbeit als Arbeitsgemeinschaft der LandFrauenverbände Baden-Württemberg vollbracht. Nach dem Jahreswechsel liegt der Vorsitz beim Verband Württemberg-Baden mit Präsidentin Karin Rau an der Spitze.

Liebe LandFrauen, ich sende Euch und Euren Familien herzliche Grüße und einen wachsamen Schutzengel im Alltag. Ich wünsche Euch Augen für die Dinge, die man nicht sofort sieht, sondern die sich vielleicht erst in einem Augenblick der Kommunikation offenbaren. Lasst Euch ermutigen, füreinander da zu sein.

Eure Präsidentin Christiane Wangler

Download

Weihnachtsbrief Präsidentin Christiane Wangler
(PDF, 78 KB)